15. Etappe: Arthurhaus - Zell am See

19.7. - 21.7.2016

Tourbeschreibung Tourdaten Landkarten Bilder


1. Tag 19.7.2016 Arthurhaus - Erichhütte

Der Wetterbericht hat zwei Schönwettertage angesagt, also fahre ich ins Salzburgerland und absolviere eine weitere Etappe. Vom Arthurhaus unterhalb der Mandlwand des Hochkönigs starte ich bei bestem Tourenwetter. Der breite Almweg zieht zunächst eben bis zur ersten Alm (Windraucheggalm?). Danach wird der Weg enger und führt etwas abwärts, bis er wieder bis zu den Molterauhütten auf der Widdersbergalm ansteigt. Durch die Regenfälle der letzten Tage war der folgende Abschnitt ziemlich gatschig. Die Blich in die Südwände des Hochkönigs und der Blick in die Niederen Tauern sind grandios.
Nun geht es wieder eben weiter bis zur Erichhütte, deren Lage unterhalb der Taghaube, die man hier ersteigen kann, einmalig ist. Vor allem sieht man auch in die Hohen Tauern, wo das Gr. Wiesbachhorn dominiert. Die Hütte selbst auf ca. 1550m Seehöhe, ist nicht allzu groß. Sie bietet etwa 18 Personen Platz zum Schlafen, aber die Räume und Betten sind gut eingerichtet und der Wirt ist sehr bemüht. Ich lege mich mit einem guten Gefühl für den morgigen langen Tag schlafen und kann dabei in weiter Ferne auch mein Tagesziel, das Statzerhaus auf dem Hundstein sehen.


2. Tag 20.7.2016 Erichhütte - Statzerhaus (Hundstein)

Ich habe nicht besonders gut geschlafen und mache mich gegen 7:45 auf die lange Etappe. Das Wetter ist wieder vom Feinsten und ich gehe hinunter nach Dienten.
Hier war der von mir beachsichtigte Weg kurz vor dem Ort durch einen Erdrutsch nicht begehbar, also musste ich auf die Straße, die von Maria Alm kommt, ausweichen. Kurz vor dem Ortsbeginn zweige ich in Richtung Jausenstation Almhäusl ab. Dort verwirrt mich kurz ein Wegweiser, doch die Wirtin sagt mir, dass ich einfach nur den Hang (sehr steil) hinaufgehen soll, der Rest ergibt sich von selbst. Aha, tatsächlich taucht bald der Abzweig zur Lettenalm auf, der mit etwa 2:45 h angegeben ist. Ich gehe auf diesem 440er Wweiter und nach etwa 15 Min. lese ich wieder "Lettenalm 2:45 h"!! Dieses Spiel sollte sich noch zweimal wieder holen, sodass ich etwa eine dreiviertel Stunde gegangen bin, ohne mienem Zwischenziel näher zu kommen?
Jedenfalls brauchte ich doch keine 2:45 h mehr zur Alm und ich machte dort eine kleine Rast. Die Alm war - wie so manch andere hier heroben auch - nicht bewirtschaftet und so setzte ich mich auf eines der Bankerl und betrachtete das Hochkönigmassiv usw.
Danach ging e auf einer breiten Forstraße ein Stück weiter, bis die Abzweigung zum Statzhaus auf einem Wiesenweg rechts weiterführt. Es geht nun steiler hinauf auf die Marbachhöhe, wo der Ausblick nach Norden ins Steinerne Meer und zu den Leoganger Steinbergen, sowie nach Süden zu den Niederen Tauern traumhaft schön ist. Ich bin auf dieser Tour ein Stück am Arnoweg unterwegs und muss nun unterhalb des Hochkaserns den steilen Wiesenhang queren. WAr der Weg jetzt schon durch die letzten Regefälle und durch die Vierbeiner ziemlich aufgeweicht, so war der kommende Abschnitt einer der unangenehmsten, die ich absolviert habe.
Tiefe, gatschige, schlammige Rinnen in der Wiesenflanke, teilweise einen halben Meter tief verleiteten mich pausenlos auf kleinen Rasenpölster zu balancieren. Natürlich rutscht man dabei ab und landet im Dreck und wieder rauf auf das nächste Grasbüschel ... Teilweise war der Weg kaum sichtbar, da das hohe Gras über den Weg gewuchert ist, also alles Bedingungen, die mich nicht nur schwer weiterkommen ließen, sondern die mich auch einiges an Kraft kosteten.
Obwohl der Weg nur sanft steigt, bleibt mir dieser Abschnitt als einer der beschwerlichsten auf meiner ganzen Tour in Erinnerung. Nach dieser mühevollen Querung brauchte im im anschließenden Sattel unterhalb des Ochsinger noch eine kleine Pause um Kräfte zu sammeln für den steilen Schlussanstieg.
Dafür entschädigte mich das Panorama vollends. Die Hohen Tauern schaumit ten mir mit aller ihrer Pracht entgegen und auch die Nordseite mit dem Steinernen Meer und den Leoganger Steinbergen fesselten meine Blicke, sodass ich zwar langsam aber doch mit großer Zufriedenheit mein Tagesziel das Statzerhaus am Hundstein erreichte.
Die Hütte selbst ist eher klein, eine nette Wirtin versorgte mich sofort mit allem Nötigen (Speis und Trank) und einem Schlafplatz. Leider gab es keinen richtigen Schuh- oder Trockenraum, also auch keine Hüttenschlapfen wie dies so üblich ist und auch der Waschraum war sehr klein. Die etwa 20 Personen mussten sich schon anstellen, weil im Waschraum max. 2 Leute Platz hatten.
Nichtsdestotrotz war es sehr gemütlich am Abend und der obligate Sonnenuntergang spielte auch alle Stückerl.


3. Tag 21.7.2016 Statzerhaus - Zell am See

Der dritte Tag begann mit wolkenlosen Himmel über den Tauern. Einmalig!! Es erfolgt ein kurzer steiler Abstieg vom Statzerhaus, dann eine Querung unterhalb des Ochsenkopfs und dann geht es auf einem zunächst breiten Weg hinunter nach Thumersbach. In der Waldregion wird der Weg etwas schmäler und deutlich steiler, bis er auf die Asphaltstraße hinunter zum See trifft, der man noch rund 3 Kilometer folgen darf. Am Seeufer angelangt war die Sonne verschwunden und graue und dunkle Wolken machten sich breit - die Anzeichen des bevorstehenden Wetterumschwungs.
Das latzte Stück nach Zell am See legte ich auf der Bundesstraße und ab dem Nordufer auf einem Promenadenweg zum Bahnhof zurück.

Fazit: Eine großartige Almwanderung, die am Hundstein mit einem Aussichtspunkt der Superlative gipfelt. Die Wege sind nirgends schwierig, jedoch sehr unangenehme Stellen unterhalb des Hochkasern.