7. Etappe: Präbichl - Johnsbach

17.8.2012 - 19.8.2012

Tourbeschreibung Tourdaten Landkarten Bilder


1. Tag 17.8.12 Präbichl - Reichenstein Hütte / Eisenerzer Reichenstein

Bei angenehmen Temperaturen starte ich gegen 15.30 von der Bushaltestelle am Präbichl in Richtung Präbichlerhof. In zunächst angenehmer Steigung geht es durch Wald und über Almwiesen in 3 Stufen hinauf zum Rösselhals. Hier fasziniert mich immer der Blick ins Gesäuse, sowie zurück ins Hochschwabgebiet. Die Route über die Stiege ist heute problemlos zu erledigen, da alles trocken und sogar warm (Eisenleiter) ist. Den restlichen Weg zur Hütte verbringe ich mich Schauen und Staunen über das langsam hereinbrechende Abendlicht in die Geäuseberge. Wunderschön ist es hier heroben. Die letzten steilen Meter zur Hütte sind heute trotz meiner rund 10kg Gepäck kein Problem und ich erreiche gut gelaunt die Hütte. Die netten Hüttenleute geben mir ein Lager, wo nur 2 Betten sich befinden, was sehr angenehm ist. Dann gehe ich über den teilweise schmalen Grat zum Reichensteingipfel, genieße das prächtige Panorama und mache noch einen kleinen Abendspaziergang rund um die Hütte.
Einziges Minus der Hütte: Rauchen ist in der Gaststube erlaubt!!
Der Sonnenuntergang ist dann vom Feinsten. Mit inniger Zufriedenheit schlafe ich ein.....


2. Tag 18.8.12 Reichenstein Hütte - Radmer

Die absolute Monstertour!
Auf der Karte habe ich mit ca. 9 Stunden gerechnet. Nach einem guten Frühstück spaziere ich anfangs über die Grashügel zum Reichenhals. Der Abstieg ist dort felsig und steil, aber problemlos. Nun gehts wieder ein Stück rauf, die Nebel und Wolken, die vom Süden über die Wand heraufziehen sind wunderbar anzusehen. Ich merke allerdings, dass der Weg teiweise vom Gras so zugewachsen ist, dass ich ihn kaum sehe. Das feuchte Gras macht außerdem meine Schuhe nass, aber das ist das geringste Problem. Der Abstieg über die große Scharte ist dann Konzentrationsarbeit, weil sehr steil, zwar gut versichert, trotzdem sind Fehltritte verboten. Die STelle nach den drei Eisenstiften finde ich am Schwierigsten, denn ich habe kaum einen Tritt von oben gesehen. So musste ich mich fest am Drahtseil anhalten. Aber auch das ist gut gelungen und so stehe ich dann in der Senke und schau auf den ABstiegsweg zurück. Zufrieden, dass ich diese SChlüsselstelle gut absolviert habe marschiere ich weiter und denke der Rest ist nur mehr ein harmloses Bergauf - Bergab. WIe man sich täuschen kann. Der Theklasteig führt teilweise über schmale Rasenbänder, die mit Pflanzen und Gras zugewachsen sind an steilen Flanken vorüber, manchmal sogar leicht ausgestzt, ich sehe den Untergrund kaum wo ich hintrete, ich rutsche an Steinen ab, die ich nicht sehe......Alles andere als flott komme ich voran, der Abstieg knapp vor dem Niedertörl hat's auch ganz schön in sich. Sehr steiler Felsanstieg, geröllig, rutschig - einfach sehr heikel. Der Weiterweg zum Hochtörl über Latschen und Wiesenhänge auf sehr schmalem Steig ist rutschig und einfach unangenehm für mich zu gehen. Endlich komme ich am Hochtörl an. Erste längere Pause ist hier angesagt. Der Theklasteig bis hierher hat mich voll gefordert.
Der weitere Aufstieg zum Stadsteil ist wahrlich ein Erholung. Ein schöner steiler Felsenweg über gröberes Blockwerk, bzw. gut gehbares Geröll führt mich rasch zum Gipfel. Eingeplant waren bis hierher 3,5 Stunden, gebraucht habe ich fast 4,5 Stunden.
Die Gipfelrast dort oben tut gut. Jausnen, die Bergwelt betrachten, traumhaft, Sicht bis zum Dachstein - ich regeneriere rasch.
Der Weg hinüber zum Wildfeld ist einfach, der kurzen Abstecher zum Gipfel (der dritte heute) fällt nicht ins Gewicht. Rascher geht es den steilen Wiesensteig hinunter zur Teicheneggalm. Der Weg ist häufiger begangen, daher nicht zugewuchert, ich sehe wo ich hinsteige, was für eine Wohltat!
Zügig geht es weiter über den Blauen Hergott bis zu einer Forststraße, wo die Arbeiten an einem Windbruch voll im Gange sind. Ich verliere kurz den Weg, finde ihn ca. 80 HM weiter unten wieder und marschiere weiter zur nächsten Forststraße. Dort sehe ich einen WEgweiser der auf dieser Forststraße 2 3/4 STunden nach Radmer anzeigt. Umpf! ALso nichts wie runter, leider merke ich nach einer halben Stunde, dass ich nicht richtig runterkomme, so nehme ich einen Abstieg durch Wald - und Wiesenhänge vor, komme wieder auf eine Forstraße und dort sehe ich - Gott sei Dank - in einiger Entfernung wieder eine Markierung. Da dürfte jemand an der oberen Forststraße die Tafel verdreht haben - GRRRR!!!
Der Querfeldein-Abstieg hat mir ganz schön Kraft gekostet. Die letzten Kilometer raus nach Radmer ziehen sich gewaltig und ich freue mich, als ich die ersten Häuser sehe und gleich rechts um die Ecke mein Nachtquartier den Gasthof zur Mühle entdecke.
Komfortzimmer steht groß am Schild (das Klo ist am Gang, Seife oder sonstige Duschuntensilien gibt es nicht, dafür aber Handtücher) - sonst ist der Gasthof recht angenehm - außer dass hier auch über Rauchen erlaubt ist. Hier gelten offenbar andere Gesetze!


3. Tag 19.8.12 Radmer - Johnsbach

Nach dem Frühstück spüre ich den gestrigen Tag noch gewaltig in den Beinen. Die Sonne brennt direkt heiß auf meinen Rücken, als ich mich gegen 8.30 auf den Weg mache. Mehr als nur aufgewärmt erreiche ich nach einstündigem Asphalthatsch die Abzweigung in Richtung Neuburgalm. Waschlnass marschiere ich den steieln Waldweg hinauf. Ich spüre den gestrigen Tag gewaltig und muss manchmal richtig ausschnaufen. Endlich wird der Weg etwas flacher, dafür die Temperatur entscheidend höher. Gott sei Dank gibt es einige schattige Waldpassagen und ich erreiche ziemlich müde die Neuburgalm. Die hat am Wochenende geöffnet. Also schnell einen Tankstopp und danach geht es gemütlich über die Almen hinunter nach Johnsbach. Auf breiten Schotterstraßen, die ich normal nicht mag geht es rasch dahin - immer im Angesicht vom Admonter Reichenstein - was für eine Berglandschaft!!
Bei der Kölblalm gönne ich mir einen weitere Tankstopp und steige rasch nach Johnsbach zunächst auf einem gut angelegten steilen Waldweg, später auf der Asphaltstraße zum Kölblwirt hinaus. Mein Glücksgefühl diese schwierige Etappe absolviert zu haben wird immer größer und bei einem guten Mittagessen beim Kölblwirt lass ich die Tour noch einmal gedanklich Revue passieren

Fazit: Es war sicher die anstrengendste, schwierigste aber auch großartigste Tour auf meiner Österreichdurchquerung, die Ausblicke am Theklasteig sind sensationell. Der Abschnitt zwischen Hoher Lins und Hochtörl dürfte selten begangen sein, denn der Weg hier ist teilweise zugewachsen.